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Für und wider eines Ehevertrags

Das Wort "Ehevertrag" hängt oft wie Blei über dem eigentlich schönsten Tag im Leben. Dabei wird vor allen Dingen Gutverdienern und materiell gut ausgestatteten Heiratswilligen zu diesem Schritt geraten, um sich im Falle einer Scheidung vom Partner möglichst ohne großen finanziellen Verlust trennen zu können. Dabei lohnt der Ehevertrag auch dann, wenn beide Partner ein reguläres Einkommen beziehen und keine großen materiellen Werte in die Ehe mitbringen.

Der Ehevertrag ist besser als sein Ruf

Es lässt sich nicht verleugnen - fast jede zweite Ehe geht in Deutschland in die Brüche. Deshalb ist es wichtig, dass schon vor der Hochzeit über das Thema Geld gesprochen wird.

Oftmals wird der Ehevertrag Superreichen oder Promis angedichtet. Bevor das Ja-Wort gegeben wird, wird genau geregelt, was im Falle eines Falles mit dem Geld und dem Vermögen passiert. Doch so emotionslos und abgeklärt der Ehevertrag auch wirken mag, so wichtig ist er. Und nicht nur dann, wenn viel Geld und materielle Dinge im Spiel sind, sondern auch bei ganz normalen Menschen, die gerne heiraten möchten.

Klare Regelungen für den Fall der Fälle

Die Vermögensverhältnisse der Heiratswilligen sind trotz allem immer wichtig. Schon alleine, um den Ehevertrag ordentlich aufsetzen zu können. So wird die Gütertrennung in der Regel nur im Fall der Scheidung über den Vertrag geregelt. Während der Ehe gilt selbstverständlich, dass beide Partner von dem Zugewinnen profitieren und entsprechend ein gutes Leben führen können.

Ein weiterer Vorteil vom Ehevertrag lässt sich darin finden, das es im Falle von einer Trennung nicht zu großen Streitereien kommt und jeder weiß von vorneherein, was ihm zusteht, sodass auch deutlich schneller und einvernehmlicher die Scheidung herbeigeführt werden kann. Hinzu kommt, dass die finanziellen Ausgaben für die Scheidung sinken, wenn im Vorfeld geklärt wurde, wer was erhält.

Zusätzlich bietet der Ehevertrag Sicherheit. Man spricht von vorneherein offen und ehrlich über das Thema Finanzen und sorgt so dafür, dass es tatsächlich eine Liebesheirat ist. Es wird nicht wegen des Geldes geheiratet, sondern weil man sich liebt. Nur weil ein Ehevertrag geschlossen wird, muss nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass die Ehe nicht hält. Es geht vielmehr darum zu prüfen, ob sich hier tatsächlich zwei Partner gefunden haben, die sich lieben. Unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten, die sich für den einen oder den anderen durch die Ehe ergeben.

Das Wider beim Ehevertrag

Kritisch muss der Ehevertrag jedoch betrachtet werden, wenn es um die Emotionen, um die Romantik und um die Zuneigung zueinander geht. Ein solcher Vertrag ist ein Schriftstück, das wenig Emotionen, wenig Romantik und wenig Liebe mit sich bringt. Es werden Fakten geschaffen, die von beiden Partnern angenommen werden müssen und mit der Unterschrift besiegelt werden.

Allerdings ist jeder Vertrag ein Machwerk, das wenig Emotionen zulässt. Und wenn man den Ehevertrag gut ausarbeitet, ihn möchte und diesem Thema offen und ehrlich gegenüber steht, dann spielen die Emotionen in diesen kurzen Moment auch keine Rolle. Sie sind dann wieder wichtig, wenn geheiratet wird und das Leben von diesem Tag an gemeinsam gestaltet werden kann.

Bild: AdobeStock Foto DATEI-NR.: 198472009