Mittelständische Unternehmen: Wettbewerbsnachteile durch Offenlegungspflichten?

Die Offenlegungspflichten für Bilanzen und andere Geschäftszahlen bremsen das Wirtschaftswachstum in Europa. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die von einem Forschungsverbund bestehend aus der Ruhr-Universität Bochum, der London Business School und der University of Washington erstellt wurde. Czech und Ströhlein Steuerberater erwarten, dass diese Studie die Diskussion um die umstrittenen Offenlegungspflichten antreiben wird. Doch es gibt auch positive Effekte. Gerade Gründerinnen und Gründer profitieren von der Pflicht großer Unternehmen, die Bilanzen zu veröffentlichen. Czech und Ströhlein Steuerberater haben sich die beiden neuen Studien genau angesehen. 

Offenlegungspflicht bremst Wachstum

Die Wissenschaftler aus Bochum, London und Washington haben die Daten hunderttausenden Unternehmensdaten aus zwölf europäischen Ländern untersucht. Das Ergebnis: Viele mittelständische Unternehmer verzichten bewusst auf mögliches Wachstum, um die Unternehmenszahlen unter den Grenzen zu halten, bei deren Überschreiten bestimmte Geschäftszahlen öffentlich gemacht werden müssen. Dabei geht es den Unternehmen in erster Linie darum, diese Zahlen vor der Konkurrenz geheim zu halten. Aus diesem Grund verzichten europäische Firmen auf bis zu sieben Prozent Wirtschaftswachstum. Das ist eine beachtliche Größenordnung, wie Czech und Ströhlein Steuerberater betonen. Gerade in der Konkurrenz zu den USA und Asien ergebe sich daraus ein deutlicher Standortnachteil. Denn in Nordamerika und Asien gelten die Geschäftszahlen als Geschäftsgeheimnis, das mit Argusaugen bewacht wird.

Im europäischen Raum werden Auswege gesucht, um den Offenlegungspflichten zu entgehen. So ist der Einsatz von Leiharbeitern weit verbreitet, um dadurch die Zahl der eigenen Mitarbeiter gering zu halten. Die deutlich höheren Kosten stehen dem großen Vorteil gegenüber, dass sich die Konkurrenz kein Bild von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens machen kann. 

Nicht wenige mittelständische Unternehmen nehmen freiwillig das Bußgeld auf sich, das im europäischen Wirtschaftsraum erhoben wird, wenn die Bilanzen zu spät veröffentlicht werden. Denn wenn es gelingt, die Veröffentlichung der Geschäftszahlen lange hinauszuzögern, haben die alten Zahlen ihren Wert für die strategischen Entscheidungen der Konkurrenz verloren. Czech und Ströhlein Steuerberater beraten ihre Mandanten, welche Formen sinnvoll sind, die Offenlegungspflichten so gering wie möglich zu halten.

Offenlegungspflicht nutzt Gründern

Während in der Studie aus Bochum, London und Washington die negativen Aspekte der Offenlegungspflichten hervorgehoben wurden, zeigt eine zweite Untersuchung positive Auswirkungen auf. Denn insbesondere Gründerinnen und Gründer profitieren von der Verpflichtung große Unternehmen, ihre Bilanzen und andere Unternehmenskennzahlen zu veröffentlichen. Denn aus den Zahlen anderer kann man lernen. So können die Existenzgründer an den veröffentlichten Daten erfolgreicher Unternehmen beispielsweise erkennen, welche Eigenkapitalquote sich als besonders profitabel erweist. Tatsächlich stellten die Wissenschaftler eine erstaunliche Entwicklung fest: Seitdem im Jahre 2007 die Offenlegungspflichten eingeführt wurden, haben sich Kapitalstrukturen von neugegründeten Startups sehr deutlich den Strukturen gestandener und erfolgreicher Unternehmen angeglichen. Für Czech und Ströhlein Steuerberater ist das ein Hinweis darauf, dass Unternehmensgründerinnen und -gründer tatsächlich von den etablierten Unternehmen lernen und von den Offenlegungspflichten profitieren.

Die Ergebnisse beider Studien spiegelt die alltägliche Erfahrung der Czech und Ströhlein Steuerberater wieder. Zum einem ist der Beratungsbedarf bei mittelständischen Unternehmen groß, wenn die Veröffentlichungspflichten von Firmendaten geringgehalten werden soll. Zum anderen bilden die Geschäftszahlen erfolgreicher Unternehmen eine wichtige Basis für die Gründerberatung durch Czech und Ströhlein Steuerberater.

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